Dienstag, 1. April 2008

Wie schön warn doch die Ferien...

semana santa

Ja, auch schon wieder lang vorbei, die Semana Santa...
Ich bin zum 1. Mal herumgekommen im schönen Guate!
Also, meine 1. Reise ging nach Rio Dulce mit Sonia und Sophie, wos mich fast umgehaut hätt vorlauter Hitze! Aber nach ca. 1 Stunde Fahrt im Boot zu Sonias Haus wurde ich ganz herzlich begrüßt und war überwältigt von der Schönheit und Ruhe! Ja, die Sonia wohnt in einer ganz einfachen Hütte direkt am Fluss mit Mangrovenwald im Hintergrund. Weit und breit gibts nix außer eben Mangroven, Palmen, wenn der Grund a bisserl trockener ist und sonst noch viel Grünzeug. Sophie und ich haben auf der Terrasse geschlafen, ihre Familie, die aus 7 Personen besteht, schläft in einem Raum. Außerdem gibts noch ein "Wohnzimmer", das auch Vorzimmer und eigentlich "Hängemattenzimmer" ist und eine kleine gemütliche Küche, mit Feuerstelle. Ja, das Klo ist der Magrovenwald, das Bad der Fluß bzw. die Pila (Waschbecken) vor dem Haus. Das klingt für uns Europäer vielleicht schlimm, ist aber eigentlich ganz romantisch und unkompliziert - naja - die Kloplatzsuche war manchmal a bisserl schwierig, weil wenn man von den Baumstämmen, also vom Weg abkommt, ganzschön einsinken kann, in dem sumpfigen Boden!
Ja, als Willkommensessen gabs dann gleich eine fette Portion gebratene Riesenshrimps und Reis mit Bohnen - einfach herrlich! Jo - nach Sonnenuntergang und einem kleinen Abendcafe sind wir dann um 20h auch schon schlafen gegangen.
Am nächsten Tag warn wir mit Sonia und ihren entzückenden Geschwistern mit den Kanus in den umliegenden Lagunen unterwegs was einfach nur truamhaft schön war - abgesehen von den Müllablagerungen von irgenwelchen idiotischen Gringos ;o). Zu Mittag gabs Tamalitos und frischgefangenen Fisch. Sonias Mama und ich haben die Tamalitos zubereitet - also Maiskolben von den Körnern befreit, die dann zu Brei gemahlen, mit Zucker und Mehl versetzt, in Maisblätter gepackt und gekocht wurden...mmmmmmh....
Am Nachmittag haben wir einen kleinen Ausflug gemacht mit der ganzen Familie, zu Sonias Tante, die mit einem Gringo verheiratet ist. Der ist ein ganz ein lustiger, weil er steht nämlich ziemlich auf Smileys - was auch nicht zu übersehen ist, weil sämtliches INventar - also vom Boot und alle swas da so drauf is, bis zu seiner Boxershort, in der er uns begrüßt hat, ist alles mit Smileys geschmückt - unter dem Motto "la vida feliz" (das glückliche Leben) - und das glaub ich ihm auch sofort - was will man mehr als eine liebe guatemaltekische Frau, 2 Kinder, ein herrliches Haus am Rio Dulce und einen 32 Fuss langen Katamaran vor der Tür - mit amerikanischen Ersparnissen - da lebst sichs glaub ich ganz glücklich, ja!
Den Abend haben wir dann bei ein paar Bier im Nachbarsrestaurant, dass auch, wie solls auch anders sein, einem Gringo, einem Texaner, gehört. Der ist aber wirklich ein ganz ein Netter, weil immerhin hat er uns am nächsten Tag in der Früh mit seiner Lancha um 15 Q, wofür man normalerweise so an die 300 zahlt nach Livingston gebraucht! Nach einer wunderbaren Bananenmilch im chilligen Livingston nahmen wir dann auch schon wieder Abschied von Sonia - aber ich hab ihr versprochen, im Juni wiederzukommen und dann auch länger zu bleiben - darauf freu i mi scho - JUHUU!!
Ja, Sophies und meine Wege trennten sich sich dann in Puerto Barrios, wohin wir auch wieder mit dem Boot fuhren - Sophie fuhr weiter nach Belize und ich zurück nach Guate. Ja, nach 8 gar nicht so langen Stunden im Bus war ich dann wieder "daheim" und genoss den nächsten Tag ganz ruhig in der leeren Casa - auch amal was schönes, so ganz ohne Kinder! Außerdem hab ich ja packen müssen für die nächste Etappe - Huehuetenango, La Mesilla, Comitán (Mexiko). Ja, also am Dienstag der Semana Santa saß ich insgesamt, vom Trebol in Guate, wo ich um 7 in der Früh weggefahren bin zuerst 6 Stunden im BUs nach Huehue. Von dort warns noch weitere 2,5h nach La Mesilla, dem Grenzort zu Mexiko. Von dort gings wieder 2,5h weiter nach Comitán, wo mir ein netter Touristenpolizist in seiner schönen roten Uniform den Weg zu einem ganz billigen Hotel gewiesen hat - weil ich war vorlauter Fahrtwind und Hunger schon ganz dumm im Kopf, dass ich gar nix gefunden hab!
Ja, am Mittwoch machte ich mich, nach Anraten von Werner, auf den Weg zu den "Lagos de Montebello". Dort angekommen wurde ich gleich von einem Rudel Männer umringt, die mich alle davon überzeugen wollten, dass ihre Tour um die Seen die tollste und einzig wahre sei. Im Endeffekt hat mich dann ein ganz netter in seinem Auto um die Seen geführt und dabei auch versucht davon zu überzeugen, dass Mexiko doch viel toller sei als Guatemala, und ich, wenn ich sowieso nicht verheiratet bin in Guatemala ja nach Mexiko ziehen kann und ihre Staatsbürgerschaft annehmen soll. Ja, dies sollte nicht das letzte Mal sein, dass mir dieser Rat bzw. dieses Angebot gemacht wird. Aber das is alles nix geworden - mich hats zurück nach "Hause" gezogen. Deshalb hab ich mit gedacht, ich bin ganz eine Schlaue, und geh gleich beim Grenzübergang in "El Carmen" wies auf Guateseite heißt, "Carmen Xhan", auf mex. Seite, über die Grenze, weil dieser Übergang näher an den Seen ist. Also, nach meinen Erkundigungen, ob dies möglich wäre, bei mindestens 5 voneinander unabhängigen Menschen, furh ich dann mit einem dieser Kleinbusse ca. eine Stunde nach Carmen Xhan. Voller Freude und Enthusiasmus betrat ich das Migrationsbüro um meinen netten roten EU-Pass vorzulegen - und mit derselben Freude nur ohne Enthusiasmus, dazu wars dem Beamten wohl zu heiß, teilte er mir auch sogliech mit, dass dies keine internationale Grenzstation sei, er den Stempel den ich brauch nicht hat und ich somit leider nicht einreisen kann. Ja, lustigerweise hat mich dann ein Tuk-Tuk doch nach Guatemala gebracht - aber nur um noch ein paar Quezal in Pesos zu wechseln - die ich ja gebraucht hab, für den Bus zurück zum anderen Grenzübergang. Also - wieder 1,5h zurück zu der Straße, wo ich am Straßenrand ca. 1h auf einen anderen Bus (also so einen 12 Personen Kleinbus) gewartet hab, der mich noch hineingepfercht hat. 8 Personen heißt nämlich in diesem Fall soviel wie ca 18-20, je nach Größe und Gepäckstücken der Fahrgäste.
Ja, voller Freude und Erleichterung bin ich dann doch irgendwann an der heißersehnten Grenze angekommen - aber so einfach wollten sie mich da auch nicht drüber lassen. Die eher unnette Frau am Schalter wollte mir doch tatsächlich noch 367 Pesos abknöpfen - weil ich bei der Einreise nicht nach dem Stempel verlangt hab, der sagt, dass ich nicht zahlen muss - ja wie hätt ich den DAS schmecken sollen, hä???!!! Naja, da ich weder 367 Pesos noch eine Kreditkarte bzw. Bankomatkarte mit Pin mithatte, blieb mir nix anderes übrig als alles was ich an Dackelblick und arme-leidende-verschwitzte-hungrige-verzweifeltschauende Weiße rauszuholen und geduldig zu warten, bis sie mir den Stempel reingehaut hat und den drohenden Zeigefinger für das nächste Mal erhoben hat!
Zufrieden und gestärkt von 2 Hühnersandwiches (jaaa, ich ess wieder Fleisch - is viel zu kompliziert und fad ohne... ;o) gings dann gleich im fliegenden Wechsel weiter im Bus nach Huehue - in einem etwas schnelleren Tempo und dann gleich weiter nach Xela (Quetzaltenango).
Dort hab ich dank Georgs ud Kathis genialen Erklärungen auch sofort das Hotel "Horiani" gefunden. Jo, dort wars a bissi fad - ich mein Bett und sonst nix...da der Rigo gemeint hat, der zu dem Zeitpunkt in Zunil war, er geht gerade Prozessionen schaun bzw. a bisserl was trinken mit seinen lustigen Freunden, hat mich auch der Ehrgeiz gepackt mir ein paar nächtliche Prozessionen anzuschauen. Jo, nur als ich ausm Hotel raus wollt wollt das die Tür nicht - die war nämlich von außen verriegelt - und auf einmal war ich auch ganz allein in dem Hotel - echt da war niemand, Totenstille, verriegelte Tür, ich und mein Bett - AAAAAAAH. Naja, nach einigen gefinkelten Versuchen, die Tür aufzukriegen bzw. mich irgendwie Barbapapamäßig hinauszuwinden ist dann doch noch das Mädl von der "Rezeption" gekommen - und mich angeschaut wie ein Bus, als ich geimeint hab ich will mir eine Prozession anschaun, weils nämlich keine gegeben hat. Naja - da wars dann eben doch wieder nur ich und mein Bett - und ein kühles Bier, damits nicht ganz so langweilig ist ;o)
Am nächsten Tag gings dann gleich weiter nach Zunil, in weißer voraussicht schon recht früh, weil am Gründonnerstag doch recht viel los ist auf der Straße - also abgesehen vom vielen motorisierten Verkehr gabs auch viele Fußgänger die mit Sack und Pack unterwegs waren. Ja, in Zunil hab ich mich dann auch gleich zu den "Fuentes Georginas" bringen lassen, wo mir Rigo einen Bungalow reserviert hat. Ich sags euch - so schen is es dort - mitten in der Pampa, in die Berg, quasi im Wald stehen ein paar Bungalows, die den Weg zu den kleinen aber feinen heißen Quellen säumen. Ja, mir wars da eigentlich nur kalt und so hab ich mich einmal ein paar Stunden aufs Ohr gehaut - im meinem gemütlichen Bungalow, mit 4 Decken oder so...Ich hab mir gedacht, die Leute, die da alle im Badegewand herumrennen sind völlig irre - wie kann man nur, wenns doch so kalt is!? Naja, am Abend, wos dann leer war und die Becken nurmehr dem Personal und mir gehörten hab ich dann schnell verstanden, warum man da im Bikini herumlaufen kann, wenn man vorher im Wasser war - hmmmmm - so herrlich - im dampfenden Schwefelwasser sitzen, rundherum Farne und Bäume, das Wasser dampft, wolkenloser Sternenhimmel...a Waunsinn! Auch meine völlig verrunzelten Hände und Füße nach dem Weicken im Wasser übrigens warn a Waunsinn....Ja, da es einem dann heraußen bzw. im Bungalow - was eh soviel is wie heraußen, weils natürlich keine Zentralheizung oder sonstige Spompernadln gibt doch recht kalt war, hat mir der Rigo dann noch ein ganz tolles Feuer gemacht und so hab ich dann nurmehr 2 Ponchos ähm. Decken gebraucht zum Einschlafen ;o).
Am nächsten Tag, nach einem wunderbaren Frijoles-Eier-Platanos-Frühstück hieß es wieder warten, auf eine Mitfahrgelegenheit von den Quellen zurück nach Zunil. Diese hat sich auch bald gefunden und bestand aus ein paar recht halblustigen jungen Menschen, die mich wenigstens gratis mitgenommen haben!
IN Zunil angekommen hab ich mich dann sogleich auf die Suche nach Glenda gemacht, dem Mädchen das in Guatemala studiert, ja, so hab ich sie recht schnell gefunden :o)
Sie hat mir dann ganz stolz das Dorf, mit den öffentlichen Bädern und den unzähligen Zwiebelfeldern gezeigt und was die Semana Santa eben an "Eigenheiten" so zu bieten hat - die Frauen in ihren prachtvollen bunten Trachten, das lustige Treiben der "Judasse" und "Römer" die einander auf einem Fußballfeld bekämpften - also junge Burschen, die als Judas verkleidet sind, "kämpfen" gegen die Römer hoch zu Ross. Auch sehr lustig, eigentlich.
Ja, natürlich darf an einem Karfreitag eine Prozession nicht fehlen. Sehr imposant, welch rießige Podeste mit kitschig geschmückten Jesus bzw. Mariastatuen da herumgetragen werden...
Ja, und da an diesem Abend niemand mehr Lust hatte, mich in Werners Ferienhäuschen nach Chuimucubal, einem kleinen Dörfchen, welches zwischen Zunil und den Fuentes liegt, übernachtete ich von Freitag auf Samstag bei Glenda.
Am Samstag in der Früh brachte mich dann netterweise Glendas Bruder nach Chuimucubal, weil er in der Semana Santa auch in den Fuentes arbeitete. Ja, von dort gibts nicht viel zu sagen, weil dort is nix und ich hab auch NIX gemacht, außer geschlafen und gelesen.
Am Sonntag bin ich dann mit Rigo zurück nach Guate wo ich die Ferien noch einen Tag in Guajitos(Zone 12) ausklingen ließ, um mich dann am Dienstag wieder voller Enthusiasmus und Energie in die Arbeit zu stürzen :D.
Ja, seitdem is fast gar nix passiert - am Sonntag war Messe mit Padre Pedro, danch gabs leckere Enchiladas, danach war Montag, heut is Dienstag, die Sonne scheint, alle sind satt und gleich gibts Sport mitm Profe...

3 Kommentare:

Fabian hat gesagt…

Jajaaa, das hört sich aber fein an... das meiste kommt mir sogar bekannt vor, wenn ich das so ganz unverfroren sagen darf :) Nur nicht ganz klar ist mir was diese von dir erzählte weiße vorraussicht ist, hahaaaa
Die sonia wohnt echt so fein, muss ich hier auch nochmal bestätigen, und die family einfach so nett! War übrigens auch mein erster Ausflug in guatemala in den osterferien zu ihr fahren :) Fotos sind auch spitze, aber da fehln nu a paar von den quellen und so... Aja und weiß eh, dass die francisca ja auch dort wohnt, gleich neben dem ferienhaus vom don werner?!! hast die ned besucht?? Ja glenda is natürlich auch ein hit, die is soooo lieb und ihre ganze family auch!! und die quellen gar nicht davon zu reden...
jajaa, echt schön da so tolle sachen zu lesen!!! viel spass noch da drüben! saludos, fabian

Sefferl hat gesagt…

natürlich war ich bie der francisca, eh klar! und ja, ich weiß, es fehlen viiiiiiiiele fotos...aber ich komm da ja wieder hin...also zu den quellen und zur sonia sowieso...:)

Anonym hat gesagt…

du hast ja ein aufregendes leben. aber ich kann fast mithalten - war vergangenen mittwoch in maribor - na, was sagst jetzt? freu mi schon jetzt auf die ganzen fotos... machs weiterhin so gut und genieß alles so gut wie möglich
bussi, birgit